Rumänien,

Hilfsgütertransport nach Carei (Rumänien)

Autobahnen, Landstrassen und dann wahre Schlaglochpisten: die LKW-Fahrer hatten es auf dem Weg nach Rumänien nicht immer leicht.

Die Fahrer des Hilfsgütertransports

Autobahnen, Landstrassen und dann wahre Schlaglochpisten: die LKW-Fahrer hatten es auf dem Weg nach Rumänien nicht immer leicht. Gut 1100 Kilometer einfache Strecke legte der Hilfsgüterkonvoi des Technischen Hilfswerk (THW) zurück. In Kindergärten und einem Krankenhaus lieferten sie Ware ab. Bereits zum sechsten Mal seit 2001 steuerten sie Hilfsprojekte in dem neuen EU-Mitglied an.

Mitten in der Nacht waren sie in der Industriestraße in Eichstätt gestartet. Zwei große blaue Laster mit Anhänger und ein Kleinbus. Alle vollbeladen und mit insgesamt je zwei Fahrern pro Fahrzeug. Über gut ausgebaute Fernstraßen ging es durch Österreich und Ungarn bis an die rumänische Grenze. Waren bisher immer sechs bis achtstündige Aufenthalte am Zoll gang und gäbe, so wurde der Hilfsgüterkonvoi diesmal in nur zehn Minuten abgefertigt. Seit 1. Januar ist Rumänien Mitglied der Europäischen Union, und ein Großteil der früheren Bürokratie fiel damit weg. Die Fahrer Martin Bauch, Lorenz Wittig und Joachim Witty erinnern sich noch an die Zeiten, als sie an den Grenzen in Ungarn und Rumänien stundenlang warten mussten. Zusammen mit Jan Naumann, Willi Kammerbauer und Jürgen Witty steuerten sie die Wagen zielsicher über die oft sehr schlechten rumänischen Straßen.

Unbeleuchtete Pferdefuhrwerke, tiefe Schlaglöcher und manchmal auch unbefestigte Routen: der Weg nach Carei verlangte ihnen einiges ab. Seit mehr als zehn Jahren betreut der deutsche Verein „Rumänienhilfe“ Projekte in der Kleinstadt. Mit Geld- und Sachspenden wurden Krankenhäuser hygienisch auf Vordermann gebracht, Kinderheime renoviert und Schulen saniert. Das THW Eichstätt unterstützt den Verein durch die kostenlosen Transporte. Mehrmals im Jahr gehen ganze Containerladungen an Hilfsgütern nach Rumänien. Meist muss der Verein jedoch Speditionen beauftragen und die üblichen Kosten zahlen. Die THW Ortsverbände Ingolstadt und Eichstätt jedoch verzichten auf eine Bezahlung. Alleine durch Spenden werden die Hilfsfahrten finanziert. Auch diesmal wieder griffen Sponsoren dem Eichstätter THW unter die Arme. Einzelspender, die Sparkasse und der Rotary-Club mit 1000 Euro beteiligten sich an den Ausgaben für Diesel, Versicherung und Maut.

Ein Teil der Hilfsgüter wurde in einem zentralen Depot abgeladen. Von dort erfolgt die Verteilung auf kleine Läden und die Ausgabe an Bedürftige. Über den Verkauf in Second-Hand Läden werden die rumänische Mitarbeiter bezahlt. Der Gewinn fließt aber auch in Schulprojekte und die Förderung von Waisenkindern. In sechs- bis achtköpfigen familienähnlichen Gruppen leben sie zusammen mit Pflegeeltern. Der Verein „Rumänienhilfe“ arbeitet eng mit den Sozial- und Jugendämtern in der Kreisstadt Satu Mare zusammen. Da wo der Staat nicht oder nur begrenzt Hilfe leisten kann, greift der Verein ein.

Über einhundert verspätete Weihnachtspäckchen brachten die THW-Männer in Kindergärten. Gepackt und liebevoll gestaltete Geschenke der Kindergärten Möckenlohe, Ochsenfeld und Pfünz landeten so bei rumänischen Altersgenossen.

Ein anderer Teil der Ladung, gut 30 m2 Stoffballen findet in einer Nähschule Verwendung. Willi Kammerbauer, Leiter des THW-Konvois, berichtete nach der Rückkehr über seine Eindrücke. Die Fahrt sei wieder „anstrengend aber sehr interessant und sinnvoll“ gewesen. Man habe wieder „große Armut gesehen“, und gespürt, dass „trotz EU-Beitritt noch vieles in Rumänien so ist, wie bei uns vor 50-60 Jahren.“ Der THW-Mann spielte damit auf Straßenverhältnisse, aber auch auf die hygienischen Zustände in Schulen und Kindergärten an. Der Hilfsverein hat in mehreren Einrichtungen „Plumpsklos“ durch feste Sanitäranlagen ersetzt.


Eingesetzte Helfer

6

Eingesetzte Fahrzeuge

MTW, LKW des Landesverbandes Bayern, LKW-Ladebordwand des OV Dillingen

Einsatzdauer

17.01.2007, 03:00 Uhr bis 20.01.2007, 07:30 Uhr


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