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Rumänien,

Hilfsgüter nach Rumänien

THW Eichstätt bringt Hilfsgüter und Weihnachtspäckchen nach Rumänien

Im Willibald Gymnasium ausrangiert, in Tiriam hochwillkommen: die Schultafeln ersetzten uralte rumänische Modelle, die sich nicht höhenverstellen lassen.

Der achte Hilfsgüterkonvoi des Technischen Hilfswerk (THW) Eichstätt ist wieder zurück aus Rumänien. Vier Tage lang waren acht freiwillige Helfer mit ihren Lastern unterwegs, um Hilfe direkt dahin zu bringen, wo sie benötigt wird.

In enger Zusammenarbeit mit dem Verein „Rumänienhilfe“ aus Großmehring konnte das THW Eichstätt wieder gezielt Projekte anfahren und Hilfsgüter verteilen. Neun ausrangierte Schultafeln aus dem Willibald Gymnasium wurden direkt an rumänischen Allgemeinschulen abgeladen. Keine leichte Aufgabe, bei gut 300 Kilogramm Gewicht pro Tafel. Doch die Helfer vom THW hatten an alles gedacht und einen kleinen Hubwagen und Tragegurte mit im Gepäck. In Tiriam und Petrifeld freuten sich die Lehrer über die willkommene Unterstützung aus Deutschland. Die neuen Tafeln sind wesentlich größer als die bisher verwendeten rumänischen Modelle. Und: sie sind höhenverstellbar.

Ein Pluspunkt den auch die Deutschlehrerin Therese Müller-Albanezi lobte. Sie unterrichtet die deutschstämmigen Schüler an der Allgemeinschule Petrifeld. Mit Büchern aus den 70er Jahren und altem Kartenmaterial keine leichte Aufgabe, wie sie selber sagt. „Nach der Wende sind viele Leute ausgewandert, aber meine vier Schüler und ich, wir halten die deutsche Fahne hier hoch“.

Überall wo die blauen Laster Station machten, gab es eine verspätete Bescherung für Kindergartenkinder und Schüler. Aus Weißenburg, Oberdolling und Möckenlohe kamen über 1700 individuell geschnürte Weihnachtspäckchen, für Einrichtungen in Carei und Umgebung. Ein Großteil davon verteilten die Männer vom THW. Wegen ihrer Uniformfarbe werden sie bei den Kindern auch gerne „Weihnachtsmänner in blau“ genannt. In den bunten Paketen: Spielsachen, Hygieneartikel und Süßigkeiten. „Das ist unglaublich, das Strahlen der Kinderaugen. Die freuen sich noch wirklich über Kleinigkeiten“ berichtete Jan Naumann nach der Rückkehr aus Carei.

Naumann steuerte einen der großen Lastwagen mit 340 PS-Maschine. Insgesamt zwei Lastzüge und einen kleinen Anhänger hatten die THW-Helfer in Deutschland vollgeladen, mit gespendeter Ware. Über Autobahnen führte die Tour via Passau und Wien bis kurz hinter Budapest. Die letzten gut 150 Kilometer ging es schließlich über Landstraßen nach Carei, kurz hinter der ungarischen Grenze.

Hier arbeitet seit acht Jahren der deutsche Verein „Rumänienhilfe“ eng zusammen mit Partnern vor Ort. Zu den vielen Projekten zählt unter anderem die Unterstützung von Internatsschüler und Studenten mit Stipendien, die Finanzierung von Sanitäranlagen in Schulen und Kindergärten und die direkte Hilfsgüterverteilung an sozialschwache Familien. Anton Welser, Vereinsvorsitzender und selbst jeden Monat in Carei vor Ort, kooperiert mit Jugend- und Sozialämtern und Pfarreien. „Man darf nicht als Deutscher von außen kommen und einfach ziellos Hilfsgüter verteilen“, schildert er seine Erfahrung. Daher sei es wichtig, „auf einer Augenhöhe mit den Rumänen“ zu arbeiten.

Das Konzept scheint im Recht zu geben: 15 Mitarbeiter hat der Tochterverein „Asociatia Kinderland“ mittlerweile. Sie verteilen die Hilfsgüter, sortieren die Ware, beliefern Kinderheime und Second-Hand-Läden. Für 50 Cent gibt es dort Winterjacken, eine neuwertige Matratze ist ab 5 € zu haben. Bei einem Durchschnittslohn von nicht einmal 200 € viel Geld.

Eichstätts Ortsbeauftragter Willi Kammerbauer, als Konvoileiter zum wiederholten Male in Rumänien mit dabei, dankte nach der Rückkehr allen Beteiligten Helfern sowie dem THW Landesverband und den Ortsverbänden Gunzenhausen und Hilpoltstein, die Fahrzeuge und Anhänger zur Verfügung stellten. Das THW organisierte und finanzierte die Fahrt mithilfe zahlreicher Spenden. Die Helfer hatten extra Urlaub genommen.

Andrea Franzetti


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