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Eichstätt,

Einsatz im Erdbebengebiet in Italien

Eichstätter THW-Helfer unterwegs ins Erdbebengebiet nach Italien

Italien kennen sie bisher nur als Urlaubsland. Jetzt fahren sie in den Süden um zu arbeiten, um Wiederaufbauhilfe zu leisten. Seit heute früh sind Christian Tontarra, David Pfrang und Korbinian Treffer unterwegs nach Onna, das Anfang April während des Erdbebens in den Abruzzen nahezu völlig zerstört wurde. Die drei sind freiwillige Helfer beim Technischen Hilfswerk (THW) in Eichstätt und lösen ein anderes THW-Team in dem italienischen Dorf ab.

Seit Mai schon sind deutsche Helfer vor Ort, um die einheimischen Rettungskräfte zu unterstützen. Schwerpunkt der Arbeit bisher: Aufbau und Verbesserung der Infrastruktur in einem Camp, in dem die Dorfbewohner leben. Es wurden Wasseranschlüsse verlegt, Brücken gebaut und Behindertenrampen erstellt. Mittlerweile läuft auch der Wiederaufbau und die Bergung von Sachwerten aus den Ruinen, in denen einst 300 Menschen lebten.

Auch Pfrang und Treffer sollen bis 22. August dabei helfen. Die beiden sind im THW ausgebildet worden für Einsätze nach Gasexplosionen in Trümmern. Doch das Ausmaß des Bebens bei dem über 40 Bewohner ihr Leben ließen, ist immens: viele Häuser sind irreparabel und müssen abgerissen werden. Eine gefährliche Arbeit, auch für die beiden Eichstätter Bergungshelfer. Gefährlich und schweißtreibend: in Onna sind Temperaturen von über 40 Grad keine Seltenheit. "Das wird ganz schön heiß und körperlich sicher sehr anstrengend" glaubt der 21-jährige David Pfrang. Im Gespräch mit dem EICHSTÄTTER KURIER, kurz vor der Abfahrt, erzählte auch Christian Tontarra von seinen Aufgaben: "Ich bin Handkassenverwalter und für die ganze Logistik zuständig." Der 28-jährige aus Landershofen konnte bereits 2003 bei einem einwöchigen Einsatz in Südfrankreich Erfahrungen sammeln.

Alle drei haben übrigens noch in einem Crashkurs an der Volkshochschule ein wenig Italienisch gelernt. Der Einsatz ist freiwillig und das Trio hat eigens Urlaub genommen. Mit zwei Kleinbussen startet heute ein neunköpfiges THW-Team von Rosenheim aus ins gut 1000 Kilometer entfernte Einsatzgebiet. Angela Merkel und Horst Seehofer haben die Einsatzstellen und die deutschen Helfer bereits besucht. Ob die drei Eichstätter auch noch prominente Gäste treffen werden, wissen sie nicht. Doch für sie steht ohnehin die Arbeit im Vordergrund. Das Dorf Onna ist auf tragische Weise mit den NS-Verbrechen in Italien verbunden: 1944 erschossen Wehrmachtsangehörige 17 unschuldige Einwohner und sprengten mehrere Häuser. Das Engagement beim Wiederaufbau ist auch - laut Pressemeldung des Auswärtigen Amtes - ein Beitrag zur deutsch-italienischen Versöhnung.

(Andrea Franzetti, BÖH)


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