Mit Baufachberatern und Spezialkräften für Abstützungs- und Sicherungmaßnahmen rückte das THW zur Einsatzstelle ab. Mit im Gepäck hatten die Eichstätter Rüstholz und das Einsatzgerüstssytem (EGS). In Absprache mit der örtlichen Einsatzleitung und der Polizei erhielt das THW den Auftrag die Kirchenruine zu sichern, um den Brandermittlern ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen. Dazu wurde zunächst ein relativ unbeschädigtes großes Glasfenster aus dem Jahr 1982 geborgen und in Sicherheit gebracht. Ein zweites großes kunstvoll gestaltetes Fenster auf der Turmseite der Kirche war hingegen völlig zerstört.
Unter Einbehaltung aller Sicherungs- und Vorsichtmaßnahmen konnten Helfer die Kirche betreten und errichteten unter der Empore eine Abstützung. Anschließend erfolgte im Freien der Bau eines mobilen Schutzgerüstes. Dies wurde auf Balken in die Kirche grollt. Unter dem Gerüst konnten die Helfer sicher weiter arbeiten und Schutt räumen. Außerdem barg das THW Eichstätt über eine selbst errichtete Rampe an der Außentreppe der Kirche mehrere Kirchenbänke. Ortsbewohner brachten die Bänke in eine Halle. Auf der freigeräumten Fläche in der Kirche entstand in mehreren Stunden Arbeit ein großes Schutzdach aus dem EGS. Die THW Ortsverbände Pfaffenhofen und Ingolstadt brachten dazu weiteres EGS-Material nach Steinsdorf. Auf das Gerüst konnte mit großen Holzbalken von über vier Metern Länge ein Aufprallschutz für die stark beschädigte Decke im neuen Kirchenschiff gebaut werden. In den Abendstunden musste die komplette Einsatzstelle von mehreren Seiten ausgeleuchtet werden. Dabei kamen ein Lichtmastaggregat, Einzelscheinwerfer und Leuchtballons, so genannte Powermoons, zum Einsatz.
Die Arbeiten im Kirchenraum mussten immer wieder unterbrochen werden, da die Feuerwehr zu Nach-Löscharbeiten anrückte. Von einem Baulift und später von einer wieder alarmierten Drehleiter aus, bekämpfte die Feuerwehr zahlreiche Glutnester im Dach, die immer wieder zu qualmen begangen. An den beiden großen Öffnungen im Mittelgang des Kirchenschiffs, wo vorher meterhohe Fenster waren, brachte das THW große Holzplatten zum Schutz an. Im Laufe des Einsatzes konnten immer wieder sakrale Gegenstände aus der Kirche geborgen werden, darunter Heiligenfiguren, Gemälde und Kerzenleuchter.
Die erste Alarmierung des THW Fachberaters erfolgte am Freitag gegen zehn Uhr. Der Großteil der Einsatzkräfte schließlich traf gegen 14 Uhr an der Einsatzstelle an, nach einer umfangreichen Alarmierung gegen 12.40 Uhr. Zuvor waren in der THW-Unterkunft in Eichstätt der Teleskoplader, Holz und weiteres Material aufgeladen worden. Im Einsatz waren drei Helferinnen und 22 Helfer des THW Eichstätt. Zudem brachten acht THW-Kräfte aus Ingolstadt und Pfaffenhofen Material an die Einsatzstelle. Der Einsatz des THW Eichstätt endete am Samstag um 3.30 Uhr mit der Ankunft der sieben Fahrzeuge und drei Anhänger an der Unterkunft. Erstmals konnte das THW Eichstätt den erst kürzlich in Dienst gestellten Kipper verwenden. Mit ihm wurde mit mehreren Fahrten das Rüstholz von Eichstätt in das gut 40 Kilometer entfernte Steinsdorf transportiert.
Eingesetzte Helfer | 25 |
Eingesetzte Fahrzeuge | MTW-ZTr, PKW, GKW, MzKW, MLW III, LKW-K, Teleskoplader, Wechselbrücke (EGS), Tandem-Hochlader, SEA 50 kVA LiMa |
Einsatzdauer | 03.03.2017, 10:00 bzw. 12:40 Uhr - 04.03.2017, 03:30 Uhr |